Mittlerweile ist es amtlich. Mit der neuen Tabaksteuerreform werden die Preise auf sämtliche Tabakprodukte deutlich erhöht. Diese neuen Änderungen ziehen ihre Kreise bis in den Shisha-Bereich und treffen sowohl Shisha-Tabak Produzenten wie Händler und Endverbraucher.
Welchen Einfluss die neuen Änderungen auf Shisha-Raucher haben, wird wir hier kurz zusammengefasst.
Shisha-Tabak wird deutlich teurer werden
„Tabakwaren, erhitzter Tabak und Wasserpfeifentabak unterliegen im Steuergebiet der Tabaksteuer.“
Deutscher Bundestag, Drucksache 19/30490, Seite 9
Beschlussempfehlung und Bericht des Finanzausschusses (7. Ausschuss)
Ausschlaggebend für die Steuererhöhung im Bereich Shisha Tabak ist seine neue Einstufung vom Pfeifentabak zum Wasserpfeifentabak. Weil Wasserpfeifentabak ab dem 01.01.2022 mit einer eigenen Zusatzsteuer versehen wird, erhöht sich der Verkaufspreis.
Wie teuer wird Shisha-Tabak in der Zukunft?
Die geplante Zusatzsteuer sieht folgende Preisstaffelung vor:
- 1. Januar 2022 bis 31. Dezember 2022 = 15 Euro / Kilogramm
- 1. Januar 2023 bis 31. Dezember 2024 = 19 Euro / Kilogramm
- 1. Januar 2025 bis 31. Dezember 2025 = 21 Euro / Kilogramm
- ab 1. Januar 2026 = 23 Euro / Kilogramm
Diese Zusatzsteuern werden auf die aktuell anfallenden Steuern noch draufgerechnet.
Nachzulesen in: Deutscher Bundestag, Drucksache 19/30490 vom 09.06.2021, Seite 12
Steuern auf Shisha-Tabak steigen um bis zu 40 Prozent
Mit der kommenden Erhöhung ist davon auszugehen, dass der Preis für Endverbraucher ansteigen wird, um die Unkosten wieder zu decken. Bislang sind uns die neuen Steuerbanderolen der Hersteller noch nicht bekannt.
Sollten die Hersteller die höheren Steuern an ihre Kunden weitergeben, muss man in der Shisha-Bar künftig um die 40 Prozent mehr zahlen für seine Shisha zahlen.
Einfaches Beispiel: Wenn eine Wasserpfeife jetzt 10 Euro kostet, sind es im nächsten Jahr 14 Euro.
Wie sich der Preisanstieg in etwa auswirken könnte, haben wir in der folgenden Tabelle einmal dargestellt:
| Kalenderjahr | Zusatzsteuern |
|---|---|
| 2021 | 5,48 Euro Zusatzsteuern |
| 2022 | 8,48 Euro Zusatzsteuern |
| 2023-2024 | 9,28 Euro Zusatzsteuern |
| 2025 | 9,68 Euro Zusatzsteuern |
| ab 2026 | 10,08 Euro Zusatzsteuern |
Zusätzlich zu der Steuererhöhung werden Endverbraucher von den neuen Einschränkungen bezüglich der Packungsgrößen betroffen. Denn ab 2022 darf Wasserpfeifentabak nur noch ausschließlich in 25 Gramm Packungen an den Mann gebracht werden.
Wie kommt es zu der Zusatzsteuer auf Shisha-Tabak?
Shisha-Tabak wird ab 2022 nicht länger als Pfeifentabak, sondern gezielt als Wasserpfeifentabak eingestuft und entsprechend höher besteuert. Die Begründung für diesen Wechsel liegt wie so oft in der Entscheidungsgewalt der Politik. Dabei wird der Aspekt des Jugendschutzes als Hauptargument aufgeführt.
„Als Wachstumstreiber gilt Wasserpfeifentabak, der insbesondere unter jungen Erwachsenen und Jugendlichen immer beliebter wird (Handelsblatt, 2016, Der große Wasserpfeifenboom). Durch die Schaffung einer eigenen Steuerklasse im TabStG für Wasserpfeifentabak würde eine spezifische steuerrechtliche Behandlung ermöglicht, die der steigenden Relevanz des Produkts und den damit einhergehenden Aspekten des Jugendschutzes Rechnung trägt.“
Deutscher Bundestag, Drucksache 19/30490 vom 09.06.2021, Seite 26
Eine Erhöhung der Tabakpreise sei, laut der Drogenbeauftragten der Bundesregierung Daniela Ludwig, wichtig, „weil Shisha genauso gefährlich ist wie eine normale Zigarette und abhängig macht, aber total unterschätzt wird“.
„Auch beim Thema Shisha-Tabak müssen wir eine Lösung finden. Hier steigen die Konsumzahlen in den letzten Jahren, gerade bei jungen Menschen. Jugendschutz geht vor!“
Daniela Ludwig – 12:42 nachm. · 18. Mai 2021·Twitter Web App
Tatsächlich erfreut sich das Rauchen von Shishas einer gewissen Beliebtheit, unabhängig davon, ob zu Hause oder in einer Shisha-Bar. Der große Reichtum an Aromen, bei dem der klassische Tabakgeschmack untergeht, sowie die Tatsache, dass das Rauchen einer Wasserpfeife für gewöhnlich in einer Gruppe zelebriert wird, spricht nicht nur ältere, sondern auch viele junge Menschen an. Aus diesem Grund soll eine zusätzliche Besteuerung dem Jugend- und Gesundheitsschutz dienen, da die Preiserhöhung das Rauchen insbesondere für junge Menschen weniger attraktiv macht.
Warum hier jedoch ausschließlich mit dem Schutz von Jugendlichen argumentiert wird, entzieht sich unserer Kenntnis, da Wasserpfeifentabak ebenso wie Zigaretten & Co. nur Volljährigen zum Verkauf steht. Diese trifft als Hauptkonsumenten die anstehende finanzielle Belastung am heftigsten – ebenso wie Händler und Bar-Besitzer.